Kreisgruppe Hildesheim

Weidenäste für den Biber

Nachdem wir im zeitigen Frühjahr wieder die Kopfweiden im Uferbereich geschneitelt haben, wurde uns von einem Biberexperten geraten, einige Weidenäste am Ufer abzulegen, damit der Biber im Frühjahr vor dem ersten Austrieb der Zweige schon Nahrung findet - auch um zu verhindern, dass er zu viele einzelne Bäume am Ufer annagt, um an das Kronenholz zu gelangen.

Der Biber frisst die Rinde direkt am Ufer oder er transportiert einzelne Zweige auch über das Wasser zu sogenannten Fraßplätzen, wo er in aller Ruhe die Rinde von den Ästen abnagen kann.


Biber an der Leine

Biber Biber  (B. Schmitt)

Der seit 15 Millionen Jahren in Europa einheimische Biber ist - nachdem er im vorletzten Jahrhundert fast gänzlich in Deutschland wegen seines Fells und seines Fleisches ausgerottet wurde - an vielen Flusslandschaften, so auch an der Leine mit ihren zahlreichen Nebenflüssen zurückgekehrt.

Auch beim Leineabschnitt im Bereich unserer Streuobstwiese ist das Wirken der Biber deutlich zu sehen. Dem Fotografen Bastian Schmitt sind nun einige beeindruckende Aufnahmen dieses sehr scheuen, dämmerung- und nachtaktiven Nagetiers gelungen.


Biber

Der Biber breitet sich im Landkreis Hildesheim immer weiter aus, seine Fraßspuren sind vielerorts zu sehen. Dem Naturfotografen Bastian Schmitt ist es gelungen, ihn mit einer Wildkamera bei der Arbeit sowie der genüsslichen Fellpflege zu filmen.

Biber halten keinen Winterschlaf, nur eine Art Winterruhe, d. h. auch zur kalten Jahreszeit betätigen Sie sich als Landschaftsgestalter und Umweltschützer, weil sie Bäume fällen und daraus unglaublich geschickt Staudämme und natürlich ihre Biberburg bauen. Dabei bevorzugen Biber Baumarten mit weichem und schnell nachwachsendem Holz wie Weiden und Pappeln. Als reine Vegetarier sorgen sie schon im Herbst vor, indem sie sich unter Wasser größere Vorräte mit Zweigen anlegen, auf die sie auch bei zugefrorenen Teichen zugreifen können.

Der Rückstau des Wassers durch Biberdämme bewirkt, dass in der Landschaft mehr und tiefere Wasserstellen entstehen, wovon zahlreiche Fische, Libellen, Amphibien, selten gewordene Wasservögel wie der Eisvogel und die Wasseramsel profitieren können. Die Verlangsamung der Fließgeschwindigkeit des Wassers führt nachweislich auch zu einer erhöhten Selbstreinigungskraft, was eingebrachten Pestizide und anderen Schadstoffen entgegen wirkt. Damit ist das possierliche Tier ein fleißiger Helfer für unsere Umwelt und verdient unseren Respekt.