Günter Grein erfasst Daten zu den Heuschrecken auf der Schwarzen Heide
8.11.2023
Im August 2023 hat Günter Grein Daten zum Vorkommen von Heuschrecken auf verschiedenen Flächen am Mühlenberg über Barienrode erhoben, darunter auch der Bereich der Schwarzen Heide.
Die Schwarze Heide, ein Naturschutzgebiet, befindet sich am Kamm des Mühlenberges. Der Untergrund besteht aus saurem Keuper-Sandstein, der zu Sand verwittert. Dieser sandige Boden ist recht trocken. Dies hat zur Folge, dass sich der Lebensraum schnell und recht stark erwärmt. Neben der Heidefläche mit der Besenheide wächst in den Lücken ein Magerrasen. Beiderseits des Kammweges zieht sich ein Grasstreifen entlang; außerdem wachsen Bäume und Sträucher in dem Bereich. Alle diese Strukturen sind Lebensräume von Heuschrecken. Im Landkreis Hildesheim finden sich lediglich zwei Heideflächen, außer am Mühlenberg noch südlich von Ottbergen. Es handelt sich also um einen seltenen Lebensraum.
Zu unterschiedlichen Jahres- und Tageszeiten konnten bei diesen und zahlreichen vorherigen Exkursionen insgesamt fünfzehn Heuschreckenarten im Bereich der Schwarzen Heide festgestellt werden. Die Mehrzahl der Arten lebt in den Lücken der Heide, also auf den Magerrasen.
Günter Grein macht nicht nur Erhebungen auf der Schwarzen Heide sondern auch an weiteren Stellen. Er tut dies zum einen, weil es ihn als Florist und Faunist interessiert, wo Pflanzen und Tiere vorkommen und welche Arten in einem bestimmten Lebensraum oder Gebiet vorkommen. Er erstellt Artenlisten, auf die er später zurückgreifen und mit neuen Erhebungen vergleichen kann.
Außerdem - insbesondere in seltenen / gefährdeten Lebensräumen oder Vorkommen von gefährdeten Arten - kartiert er, um die Daten der Fachbehörde für Naturschutz in Niedersachsen zur Verfügung zu stellen. Die diesjährigen Kartierungen am Mühlenberg wurden auf Wunsch der unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Hildesheim durchgeführt. Sie ist an Beobachtungsdaten für ihre Arbeit interessiert.
Die Fachbehörde verwendet diese Daten, um landesweit für den Naturschutz wertvolle Bereiche zu erarbeiten. Das sind Flächen, die naturschutzwürdig sind, d.h. als Naturschutzgebiete ausgewiesen können. Dies liegt in Zuständigkeit der unteren Naturschutzbehörden. Darüber hinaus stehen die bei der Fachbehörde vorliegenden naturkundlichen Daten den unteren Naturschutzbehörden der Kreise und Städte für ihre Arbeit zur Verfügung.
Im Folgenden sind die Heuschrecken-Arten aufgeführt, die auf der Schwarzen Heide vorkommen. Einige sind in Roten Listen der gefährdeten Heuschrecken aufgeführt. Dies ist hinter dem Namen notiert; dabei bedeuten RL D: Rote Liste Deutschland, RL B: Rote Liste Niedersachsen: Hügel- und Bergland; die Kategorien bedeuten: 2: stark gefährdet, 3: gefährdet, V: Vorwarnliste.
- Gemeine Sichelschrecke
- Punktierte Zartschrecke
- Gemeine Eichenschrecke
- Langflüglige Schwertschrecke
- Grünes Heupferd
- Zwitscher-Heupferd
- Gewöhnliche Strauchschrecke
- Rösels Beißschrecke
- Langfühler-Dornschrecke (RL B: V)
- Heidegrashüpfer (RL B: 3)
- Kleiner Heidegrashüpfer (RL D: 3, RL B: 2)
- Nachtigall-Grashüpfer
- Wiesen-Grashüpfer (RL B: 2)
- Gemeiner Grashüpfer
- Gefleckte Keulenschrecke (RL B: V)
Die Schwarze Heide zählt zu den wertvollsten Heuschreckengebieten in Landkreis und Stadt Hildesheim. - Die Gefleckte Keulenschrecke und der Kleine Heidegrashüpfer sind im Hildesheimer Bereich sehr selten. Es sind jeweils nur (noch) zwei Vorkommen bekannt.
Weiterführende Informationen: Die Heuschrecken in Landkreis und Stadt Hildesheim. Schriften der Paul-Feindt-Stiftung.
Pflegeeinsatz auf der Schwarzen Heide
7.10.2023
Diesen Sommer sind die Birkenschößlinge auf der Schwarzen Heide besonders hoch gewachsen - was wohl an dem doch recht regelmäßigen Regen diese Jahr gelegen hat.
Trotzdem haben wir es mal wieder geschafft den teils menschhohen Aufwuchs der Birken komplett zu beseitigen, zum Teil auch mit Wurzel, wie auf einem der Fotos festgehalten.
Aber im nächsten Frühjahr werden wir dennoch zu tun haben und freuen und schon jetzt auf so kräftige Unterstützung wie dieses Mal.
Frühlings Arbeitseinsatz auf der Schwarzen Heide
13.5.2023
Ein weiterer Arbeitseinsatz mit Hacke und Heckenschere liegt hinter uns. Wieder galt es, die zahllosen Birken- und Pappelsprösslinge zu beseitigen, die trotz unserer Bemühungen der letzten Jahre, auch in diesem Frühjahr wieder in frischem Grün aus der braunen Heide leuchteten.
Tatsächlich waren einige der Heidesträucher nicht gut über den Winter gekommen. Die Heide neigt zur „Vergreisung“ wenn sie nicht regelmäßig von Schafen verbissen und damit vital gehalten wird. Diese Aufgabe übernahmen wir mit der Akku-Heckenschere. Was tut man nicht alles, um dies Kulturlandschaftsrelikt zu erhalten.
Übrigens sprießt auf der Schwarzen Heide nicht nur die Heide. Eine weitere Charakterart blüht bereits im Mai, es ist das Borstgras, das inselartig zwischen den Heidesträuchern größere Bestände bildet. Einige kennen es vielleicht aus den Alpen. Dort ist es die namengebende Charakterart der alpinen Pflanzengesellschaft Nardetum strictae (Borstgrasweide), aber es kommt u.a. auch auf trockenen, sandigen und humusfreien Böden, wie bei Heidelandschaften, vor und findet deshalb auf dem Mühlenberg gute Bedingungen. Für die Landwirtschaft hat es keinen Wert, denn vom Vieh wird es nur im jungen Zustand gefressen.
Ein weiteres „Hungerblümchen“, das gerade in Blüte steht, ist der Kleine Vogelfuß (Ornithopus perpusillus). Dieser Schmetterlingsblütler bildet sattgrüne Matten zwischen den Heidekräutern, weil er selbst für seine Versorgung mit Stickstoff sorgen kann.
Auch wir hatten für unsere Verpflegung gut vorgesorgt und erfreuten uns zum Abschluss des Arbeitseinsatzes an einem leckeren Picknick.
Pflegeeinsatz auf der Schwarzen Heide
15. Oktober 2022
Am Samstag dem 15. Oktober trafen wir uns wieder zu einem Arbeitseinsatz auf der Schwarzen Heide.
Neben den stets wiederkehrenden Arbeiten, wie dem Zurückschneiden des Heidekrauts (damit es nicht vergreist) und dem Entfernen junger Birkenschösslinge, war diesmal auch eine Aufgabe für Profis zu lösen. Einige der großen, landschaftsprägenden Birken mussten umgesägt werden. Sie standen neben den beiden Bänken, von denen Spaziergänger die Aussicht in das Beustertal genießen können, waren leider abgestorben und stellten nun eine Gefahr dar. An Stelle der Birken pflanzten wir eine junge Eiche und eine Kirsche!
Abgeschlossen wurde der arbeitsreiche und sonnige Vormittag mit einem leckeren Picknick.
Naturkundliche Exkursion am Mühlenberg
29.8.2021
Obwohl es für einen Vormittag im August ziemlich kühl und nass war, waren am Sonntag dem 29. August doch 10 Interessierte zur Schwarzen Heide gekommen um am naturkundlichen Spaziergang mit Günter Grein teilzunehmen.
Schon auf dem Weg vom Parkplatz zur eigentlichen Heide wurden uns einige der dort wachsenden Pflanzen erklärt. Die Heide selber blühte zu dieser Jahreszeit, was besonders schön anzusehen war. Es handelt sich bei der dort wachsenden Heide um die sogenannte Besenheide.
Allerdings wachsen in diesem Bereich auch noch weitere Pflanzen, die diesen Boden lieben. Etwas mehr als gewünscht, wachsen hier auch Birkentriebe. Diese sollen bei dem nächsten Arbeitseinsatz am 9. Oktober wieder so gut wie möglich entfernt werden, da diese sonst die Heide verdrängen.
Günter Grein fand auch einen Kleinen Heidegrashüpfer. Dies ist eine seltene Art der Kurzfühlerschrecken und kommt im Landkreis Hildesheim nur noch auf der Schwarzen Heide vor.
Auch an der Birke neben der Bank war Interessantes zu sehen, da dort so gut wie immer Hornissen zu beobachten sind. Dies war auch heute wieder der Fall. Außerdem sahen wir hier auch Schmetterlinge – Admirale – die sich den Birkensaft schmecken ließen. (Die Birken auf dem Foto sind allerdings nicht die Beschriebenen.)
Auf der Heide und in der Umgebung wachsen auch verschiedene Eichen. An einem der Blätter zeigte uns Günter Grein auch gleich zwei verschiedene Arten Galle. Diese werden durch verschiedene Arten von Gallwespen verursacht.
Es war eine sehr interessante Exkursion!