Die Amphibienrettung fängt wieder an!
28.2.2025

Der Schutzzaun beim Röderhof ist seit Dienstag den 25. Februar wieder aufgebaut und die ersten Molche sind auch schon am Wandern.
Die Erdkröten brauchen es etwas wärmer und lassen noch auf sich warten.
Bis heute haben wurden 150 Molche aufgesammelt, davon zwölf der besonders geschützten Kammmolche.
Amphibienschutzaktion ist für 2024 beendet
6. April 2024

Der Schutzzaun am Röderhof wurde am 4. April abgebaut und schon ist die diesjährige Amphibienschutzaktion am Röderhof wieder vorbei.
Viele von Ihnen/Euch haben mir rückgemeldet, dass es eine ungewöhnliche Saison war und den Eindruck teile ich auch.
So wenig Tiere haben wir seit 2017 nicht mehr dokumentiert.
In der online-Nachbesprechung am Montag, den 29. April um 19:00 Uhr, wollen wir die Aktion aus- und bewerten und dazu wird herzlich eingeladen.
Wer daran teilnehmen möchte und bisher noch keinen Link zum Zoom Meeting bekommen hat, kann sich bei Claudia.Keil1(at)gmx.de melden.
Die Amphibienschützer haben 48 Tage lang mit großen Engagement und hoher Verbindlichkeit die Schutzaktion der Amphibien zusammen gemeistert und damit - Stand heute - rund 15.000 Amphibien den Weg zu den Laichgewässern ermöglicht. Das ist ein Erfolg und nur mit so vielen, tollen Unterstützer/-innen möglich. Vielen Dank hierfür!
Nachbetrachtung der Amphibienschutzaktion am Röderhof 2023
7. 5. 2023

Auch dieses Jahr waren wieder viele freiwillige Helfer/-innen an der Amphibienrettung beteiligt. Inzwischen werden es rund 70 Personen sein. Jedes Jahr kommen einige neue Sammler/-innen zu dem erfahrenen Unterstützerstamm dazu. Eine WhatsApp-Gruppe mit den meisten Beteiligten macht eine transparente Kommunikation und spontane Hilfestellungen untereinander gut möglich.
Der seit 2018 zunehmende Trend an dokumentierten Amphibien ist allerdings dieses Jahr aufgehoben. Dieses Jahr kamen wir nur auf 20.897 Amphibien, während es 2022 noch 35.402 waren. Das betrifft sowohl die Erdkröten, wie auch die Frösche und die Molche.
Besonders der schützenswerte Kammmolch ist mit 207 Tieren deutlich geringer repräsentiert als noch 2022 mit 387 Tieren. Dieser rückläufige Trend ist auch von anderen Sammelstellen des Landkreises zu hören - verlässliche Zahlen haben wir dazu aber noch nicht.
Über die Gründe für diesen Rückgang können wir aktuell nur Vermutungen anstellen: so kann das letzte Jahr zu heiß und zu trocken für das Überleben und die Fortpflanzen der Amphibien gewesen sein. Möglich ist auch, dass der Zaunaufbau am 24.Februar für die Wanderung der Teichmolche zu spät war. In der Regel sind dies die ersten Molche, die sich auf den Weg machen. (2022 wurden noch 1.307 Teichmolche gezählt, während es dieses Jahr nur 607 waren).
Ein weitere Überlegung könnte sein, dass die Tiere in diesem eher nassen Frühjahr andere - spontan entstandene - Laichgewässer im Wald genutzt haben und sich den weiteren Weg zu den Teichen gespart haben. Hierzu wäre ein weiterer Austausch unter Beteiligung aller Sammelstrecken-Sprechern im LK Hildesheim wünschenwert.
Aufgrund der langen Kälteperioden in diesem Frühjahr hat sich sich die Wanderzeit im Grunde auf die 14 Tage im März konzentriert, an denen es zwischen 8 bis 13 Grad war war. Letztes Jahr war die Wanderzeit bedeutend länger.
Interessanterweise kamen in diesen 14 Tage (nämlich am 23.3.2023) auch schon wieder die ersten Rückläufer von den Teichen zurück, was als untypisch und - im Vergleich zu den Vorjahren - als viel zu früh erfolgte.
Soweit der vorläufige Bericht. Sobald wir mehr Informationen haben, werden wir das wieder hier berichten.
„EU-LIFE BOVAR-Projekt“ zur Gelbbauchunke
Rückblick zur Führung mit Christoph Petersen im Schulbiologiezentrum am Samstagvormittag den 03.07.2021

Seit Sommer 2020 werden auf dem Gelände des Schulbiologiezentrums Gelbbauchunken nachgezogen, als Teil des LIFE Förderprojekts der EU „Management der Gelbbauchunke und anderer Amphibienarten dynamischer Lebensräume“, kurz: „LIFE BOVAR“. Hier hat man sich auf Umweltbildung, Öffentlichkeitsarbeit und die Nachzucht der Gelbbauchunke spezialisiert.
Christoph Petersen, der Leiter des Hildesheimer Projekts unter Federführung des NABU Niedersachsen, zeigte unserer kleinen Gruppe die verschiedenen Entwicklungsstadien von der Kaulquappe zum adulten Tier in der Aufzuchtstation, aber auch in den bewusst vegetationsarm gehaltenen Tümpeln auf den Freiflächen des FFH-Gebiets am Steinberg, wo die Tiere unter anderem ausgewildert werden. Wir erfuhren, dass diese Unkenart bei uns in Hildesheim ihre nördliche Verbreitungsgrenze hat. Durch den Wegfall von natürlichen Lebensräumen wie dynamische Überflutungsgebiete, aber auch durch Einsatz von Pestiziden ist sie selten geworden und kommt bei uns nur noch in Lebensräumen aus zweiter Hand wie Tongruben vor.
Unken sind aber keine „dicken Kröten“ wie im Märchen, sondern eher relativ kleine Tiere, siehe Foto. Im Unterschied zu Fröschen haben sie keine Fangzunge für Insekten, sondern springen nach ihrer Beute. Wie der Name schon sagt, haben die Tiere an der Körperunterseite leuchtend gelbe Zeichnungen, die individuell ausgeprägt sind und Fressfeinde abhalten sollen. Auffällig sind auch die herzförmigen Pupillen der Tiere.
Der Übergang vom Wassertier, der Kaulquappe, zum Landtier mit Beinen und Lungen erfolgt innerhalb kurzer Zeit und nicht bei allen Quappen gleichzeitig, so dass die Tiere neben Fütterung und Reinigung der Terrarien ständig überwacht und gepflegt werden müssen. Die vermittelten Inhalte waren so spannend präsentiert, dass wir in Absprache mit Herrn Petersen im Herbst einen weiteren Termin anbieten werden, um mehr Menschen für dieses ambitionierte Projekt direkt vor unserer Haustür zu begeistern.
Im Nachgang unserer Führung stellte sich heraus, dass es sich bei der auf der Freifläche vorgefundenen Unke um ein weibliches Exemplar - genannt Anna - handelt, dass bereits 2013 erstmals fotografiert wurde. Eine kleine Sensation!