Kreisgruppe Hildesheim

St. Mauritius Friedhof / Moritzberg

Wildbienen für Einsteiger am Moritzberg am Samstagnachmittag, den 10. Juli 2021

Ein Rückblick auf unsere Veranstaltung

v Wollbiene auf Färberkamille  (E. Gutting-Vos)

Geführt durch Marie Hilgenfeld (Mitglied des Vorstands der Kreisgruppe Hildesheim) und eine unserer Aktiven, Claudia Keil, lernten wir bei einem Spaziergang über das Friedhofsgelände in einer Gruppe von ca. 20 Naturliebhabern die Lebensweise von Wildbienen kennen.

Wildbienen sind wichtige und effiziente Bestäuber für vielen Pflanzen, daher ist ihr dramatischer Rückgang für die Natur, aber auch für uns Menschen ein Problem, das zum Handeln aufruft.

Marie und Claudia nahmen uns auf kurzweilige Art und anhand großer Fotos mit in das spannende Reich der wildlebenden Bienen, die sich ohne Schutz durch ein ganzes Volk oder einen Imker durchschlagen und erfolgreich reproduzieren müssen.

Wir erfuhren, welche Futterpflanzen wichtig sind und dass es Arten mit extremer Spezialisierung auf bestimmte Pflanzenarten gibt, in der Fachsprache als streng oligolektisch bezeichnet. Auf dem Friedhof werden daher Pflanzen wie Natternkopf, echter Gamander und rundblättrige Glockenblume usw. angeboten, in unmittelbarer Nähe auch Nistmöglichkeiten in Mauern und im alten Holz von Bäumen. Wildbienen sind „alleinerziehend“, legen nur ca. 40 Eier – je nach Art – und haben flugtechnisch nur geringe Reichweiten, so dass sie auf solche Lebensräume mit Futterangebot und Nisthilfe angewiesen sind.
Unter Wildbienen sind aber ca. 75 % Bodenbrüter, die auf offene lehmige oder sandige Stellen an sonnigen Plätzen angewiesen sind. Das sieht im Garten zwar nicht „ordentlich“ aus, ist aber wichtig für viele Wildarten. Bienenfreundliche Stauden hingegen bieten auch etwas fürs Auge, beispielsweise der hochwüchsige Muskateller-Salbei oder zart anmutende Glockenblumen.

Auf der Suche nach der schwarzen Holzbiene mit ihren blau schillernden Flügeln wurde wir an diesem Nachmittag zwar nicht fündig, aber es gab dennoch einige interessante Insekten zu bestaunen.

Ein netter Abschluss war dann ein kleiner Umtrunk mit selbstgemachter Limonade im insektenfreundlichen und malerisch üppigen Streuobstwiesengarten der Gartenfreunde-Berggarten e.V. in unmittelbarer Nähe des Friedhofsgeländes. Dort konnten wir uns auch perfekt angelegte Nisthilfen für Wildbienen anschauen. Mit vielen Anregungen für den eigenen Garten oder Balkon ausgestattet, können wir nun selbst aktiv werden.

Es blüht auf dem Moritzberger Friedhof!

Wildblumenwiese auf dem Moritzberger Friedhof Wildblumenwiese auf dem Moritzberger Friedhof  (M. Hilgenfeld)

Den dort lebenden Wildbienen (und anderen Insekten) wird es sicherlich gefallen, dass die Wildblumenwiese in voller Pracht erblüht ist.


Kirchengemeinde St. Mauritius will einen Beitrag zum Erhalt der Natur auch auf dem Friedhof leisten.

Bienen-Nisthilfe und bienenfreundlichen Sträuchern Bienen-Nisthilfe und bienenfreundlichen Sträuchern  (C. Keil)

Friedhöfe sind nicht nur eine Ruhestätte für unsere Verstorbenen, sie sind auch für einige Pflanzen- und Tierarten ein wichtiger Lebensraum, der ihnen eine ungestörte Entwicklung ermöglicht. Eine dieser Zufluchtsorte inmitten der Stadt ist der Friedhof von St. Mauritius im Bockfeld.

So bietet dieser Friedhof unter anderen seltenen Fledermäusen und unterschiedlichsten Vogelarten Schutz. Botanisch wartet der Friedhof mit Raritäten, wie einen großen Mammutbaum und einem Chinesische Bienenbaum, auf. Gerade der Chinesische Bienenbaum bietet dabei auch den verschiedensten Bienenarten ein gutes Nahrungsangebot.

Außerdem wurden hier zwei Nisthilfen aufgestellt, in der verschiedene Wildbienenarten Brutplätze anlegen können. So wird der Fortbestand dieser gefährdeten Arten unterstützt.

Neue Wildblumenwiese auf dem Friedhof St. Mauritius Moritzberg Neue Wildblumenwiese auf dem Friedhof St. Mauritius Moritzberg  (C. Keil)

An mehreren Stellen sind Beete mit ausgesuchten Wildpflanzenarten als Nahrungsangebot für möglichst viele Insektenarten angelegt. Diese Wildpflanzen sehen nicht das ganze Jahr attraktiv aus, bleiben aber stehen, um der Vogelwelt Nahrung zu bieten und das Aussamen für das nächste Jahr zu ermöglichen.

Blütenreichtum entlang der Friedhofsmauer

Außerdem gibt es auf dem Friedhof im Bockfeld eine Natursteinmauer, die den katholischen vom evangelischen Teil des Friedhofs trennt. Auf dieser alten und kostbaren Mauer wachsen seltene Wildkräuter und andere interessante Pflanzen. Die Wildbienen, fühlen sich hier, durch das reiche Nist- und Nahrungsangebot sehr wohl. Auch die wärmespeichernden Mauersteine bieten eine ideale Voraussetzung für die Entwicklung der Wildbienenpopulation. Als Unterstützung steht in der Nähe der Mauer eine Nisthilfe, welche die Wildbienen auch gerne nutzen. 

Claudia Keil, Hubert Ingelmann und Marie Hilgenfeld Claudia Keil, Hubert Ingelmann und Marie Hilgenfeld  (R. Hilgenfeld)

Ansprechpartnerinnen für diese Initiative sind Claudia Keil und Marie Hilgenfeld, sowie Hubert Ingelmann.