Kreisgruppe Hildesheim

Was blüht denn da? Blühflächen und ihre Bedeutung

Flora am Hangbereich wird betrachtet Flora am Hangbereich wird betrachtet  (M. Köhler)

Am Sonntag, den 10.7.2022 schauten wir uns drei verschiedene Hildesheimer Landschaftsbereiche während einer gemeinsamen Veranstaltung der BUND Kreisgruppe Hildesheim und der Botanik AG des Ornithologischen Vereins genauer an.
Bei sonnigem Wetter wurden nacheinander der von der Stadt Hildesheim seit mehreren Jahren bestellte Blühstreifen neben der Tankstelle Alfelder Straße, der Wasserlauf und die flachen Bereiche des Überlaufbeckens der Innerste sowie ein Hangbereich desselben, beobachtet und hinterfragt.
Mit Neugierde, teilweise schon vorhandenem Vorwissen und Spaß an der Natur wurden Pflanzen bestimmt und das Pro und Kontra der Pflanzung von Blühwiesen besprochen.

Die Rolle der Blühstreifen mit ihrem vielfältigen Blütenangebot als Nahrungsgrundlage ausgewachsener Insekten sowie ihre Rolle als Standort für potentielle Futterpflanzen von Insektenlarven wurden herausgestellt.
Insgesamt stellen solche einzelnen punktuellen Flächen wichtige "Trittsteine" für besonders mobile Arten dar.
Langfristig bewirkt jedoch eher die tatsächliche Vernetzung von naturnahen Standorten eine effektive Verbesserung für Flora und Fauna.
Wie so oft bedeutet auch hier "weniger ist mehr". Das Spannungsfeld zwischen den durch Menschen angelegten Flächen und der damit verbundenen Verdrängung heimischer und standortspezifischer Pflanzen, darf dabei nicht außer Acht gelassen werden.
So wurde auch klargestellt, dass es keinen Sinn ergibt, die neuerdings sehr modernen "Saatkugeln" oder Saatmischungen willkürlich einfach in der Stadt oder im außerstädtischen Freiland auszusäen: Dies gefährdet die lokale ökologische Vielfalt.

Doch was kann der Privatmensch in seinem Einflussbereich, wie dem Balkon oder Garten, beitragen?
Hier konnten Ideen und Tipps aller Beteiligten ausgetauscht werden, wobei der Auswahl regionaler Pflanzen und der zentralen Rolle der Pflanzen für die Artenvielfalt ein hoher Stellenwert zugesprochen wurde.
Dank der erfreulichen Teilnehmerzahl von 14 Personen und vielfältigen Sichtungen wertvoller Pflanzen und Tiere war die Veranstaltung ein toller Erfolg.

Und wer sich außerhalb des eigenen Gartens für die naturnahe Gestaltung der öffentlichen Grünanlagen im Landkreis Hildesheim einsetzen möchte, kann sich gerne hier melden: info(at)bund-hildesheim.de


Was blüht denn da? - "Wiesentag" für Kinder

Am 15. Juni fand auf der großen Wiese am Brandisweg in Drispenstedt von 16.00 bis 19.00 Uhr eine Veranstaltung für Kinder statt.

Wir haben uns dort mit 4 Kindern und 2 Betreuern des Kinder- und Jugendhaus in Drispenstedt im Schatten eines großen Baums getroffen. Ziel der Veranstaltung war, dass die Kinder sich intensiver mit der Natur in ihrer Nachbarschaft beschäftigen. Um dieses Ziel zu erreichen haben wir uns gemeinsam mit den Kindern angesehen, was in dem nicht gemähten Bereich der Wiese wächst und was für Insekten und möglicherweise auch andere Tiere dort leben.

Es gab zuerst einige Spiele und anschließend haben wir anhand von Blumenfotos verschiedene dort wachsende Pflanzen gesucht - und die meisten auch gefunden.

Danach haben wir uns auf die Suche nach Insekten gemacht. Einige konnten wir finden, haben sie dann vorsichtig begutachtet und mit Hilfe der Bestimmungsbücher versucht zuzuordnen.

Außerdem bekam jedes Kind ein sogenanntes "nature journal". In diesem Heft konnten sie festhalten, was sie auf der Wiese gefunden haben. Nach einiger Zeit waren die Hefte so gut wie gefüllt mit eingeklebten Gräsern und Blüten. Dies wurde noch vervollständigt durch einige Zeichnungen. Die Hefte durften die Kinder natürlich als Erinnerung mit nach Hause nehmen.

Eine solche Veranstaltung möchten wir in Zukunft noch öfter anbieten. Wer Lust hat sich daran zu beteiligen (als Teilnehmer oder als Veranstalter) kann sich unter info(at)bund-hildesheim.de melden.


Pflege der städtischen Grünflächen - das neue Konzept

27.7.2021

Frau Biel, Herr Falke und Vertreter Hildesheimer Naturschutzverbände Frau Biel, Herr Falke und Vertreter Hildesheimer Naturschutzverbände  (M. Köhler)

Das neue Konzept für die Pflege der städtischen Grünflächen sollte am 30. Juni im Stadtentwicklungsausschuss vorgestellt werden. Leider kam es wegen technischer Probleme nicht dazu.

Bei einem Ortstermin gab Frau Biel - die Leiterin der städtischen Grünflächenpflege - zusammen mit ihrem Mitarbeiter Herrn Falke Vertretern der Hildesheimer Naturschutzverbände - dem Ornithologischen Verein (OVH) und BUND - nun aber einen kurzen Einblick.

Viele Rasenflächen werden bereits seit dem letzten Jahr extensiver und insektenfreundlicher gepflegt.Es zeigen sich nun bunte Blüten zum Beispiel von Flockenblume, Schafgarbe und Hornklee. Damit alles gepflegt aussieht, wird ein breiter Streifen entlang der Wege nach wie vor regelmäßig gemäht. Wiesen können nur dort entstehen, wo genügend Platz ist und der Rasen nicht intensiv genutzt wird. Spätestens im Winter wird dann die gesamte Fläche gemäht.

Auch die Heckenpflege soll in Zukunft regelmäßiger und systematischer erfolgen. Um zu harte Rückschnitte zu vermeiden, sollen die Hecken zukünftig alle sechs Jahre „auf den Stock gesetzt“ werden, um sie zu verjüngen. So bleiben sie bis zum Boden dicht geschlossen und bieten brütenden Vögeln den benötigten Schutz für ihre Nester. Der Rückschnitt soll abschnittsweise erfolgen, damit nicht der Eindruck eines „Kahlschlags“ entsteht. In einer Übergangszeit muss sich der neue Pflegerhythmus allerdings noch einspielen.