Hildesheimer Wald

Stadtwald Hildesheim

Der Stadtwald Hildesheim wird naturnah

Hildesheimer Wald Hildesheimer Wald  (M. Köhler)

Der Arbeitskreis Stadtwald legt Abschlussbericht vor: 5 % des Waldes darf sich zu Naturwald entwickeln, Alte Eichen im Vogelschutzgebiet bleiben erhalten.

Nach fast zweijähriger Arbeit hat der Arbeitskreis Stadtwald seinen Abschlussbericht vorgelegt. Der Arbeitskreis war vom Stadtentwicklungsausschuss eingesetzt worden, um ein tragfähiges Konzept für eine nachhaltige künftige Bewirtschaftung des Stadtwaldes zu erstellen. Aufgrund eines Positionspapiers der Hildesheimer Naturschützer von BUND, ornithologischem Verein, NABU und Greenpeace hatte die Politik erkannt, dass sich die Ansprüche an die Waldnutzung geändert haben und die wichtigsten Funktionen eines Stadtwaldes Naherholung, Natur und Klimaschutz sind. Aktueller Anlass für die Einsetzung des Arbeitskreises war zudem, dass in diesem Jahr der so genannte Forstbetriebsplan für die Dekade 2017-2026 erstellt wird. Darin wird festgelegt wie der Stadtwald im Einzelnen bewirtschaftet werden soll, also beispielsweise wie viele und welche Bäume entnommen oder neu gepflanzt werden. Die vom Arbeitskreis erarbeiteten Vorschläge werden in den Forstbetriebsplan einfließen.

Übersichtskarte Stilllegungsflächen Stadtwald Hildesheim Übersichtskarte Stilllegungsflächen Stadtwald Hildesheim

In Zukunft können sich 5 % der Stadtwaldfläche ungestört zu einem Naturwald entwickeln. Hier findet keine Bewirtschaftung mehr statt. Diese insgesamt ca. 38 ha verteilen sich auf 9 Flächen im gesamten Stadtwald, wobei die größten, jeweils ca. 10 ha messenden Flächen im Hildesheimer Wald und im Lerchenberg bei Neuhof liegen.

Viele der prachtvollen alten Eichen im Vogelschutzgebiet Hildesheimer Wald bleiben erhalten. Die Stadt verzichtet in erheblicher Größenordnung auf den Eicheneinschlag. Statt 64 werden nur noch 25 Eichen pro Jahr entnommen. Zugleich werden junge Eichen nachgepflanzt. So bleibt der Lebensraum für die wertgebenden Arten des Vogelschutzgebietes, vor allem den Mittelspecht, erhalten.

Der Stadtwald wird in Zukunft insgesamt naturnäher bewirtschaftet. Die Holzernte soll schonend erfolgen, im Berghölzchen wird nur noch Verkehrssicherung, keine Holzernte mehr stattfinden. Im Steinberg bleiben zwei Baumreihen entlang des Rennstiegs erhalten, markante Einzelbäume sowie Höhlen- und Horstbäume werden nicht gefällt.

Dies ist ein großer Erfolg für die Natur und die Artenvielfalt. Es profitieren aber auch die Bürger, weil ihr bevorzugtes Naherholungsgebiet noch schöner und interessanter wird. Ebenso die Stadt weil sie mit einem attraktiven Stadtwald punkten kann, der zudem weiterhin Überschüsse für den Stadthaushalt erwirtschaftet. Natürlich hätten wir gern noch mehr für die Natur und den erholungssuchenden Bürger erreicht. Die finanziellen Spielräume der Stadt sind jedoch durch den Zukunftsvertrag sehr begrenzt. Deshalb ist es umso höher zu bewerten, dass die Stadt auf Einnahmen aus dem Einschlag von Eichen in einer Größenordnung von ca. 20.000 € pro Jahr verzichtet.

Die Vorlage des Abschlussberichts des Arbeitskreises bedeutet nicht das Ende unseres Engagements für den Stadtwald. Wir müssen jetzt unser Augenmerk darauf richten, dass die Vorschläge auch so umgesetzt werden und die praktische Waldbewirtschaftung weiter beobachten. Vielleicht gelingt es auch, noch mehr alte Bäume vor der Säge zu bewahren.


 

Broschüre zum Thema "Stadtwald Hildesheim"